Montag, 4. Februar 2013

Eine spannende Reise nach Bolivien

Am 11. Januar bin ich mitten in der Nacht aufgebrochen – alleine nach Bolivien.
Warum denn das? Nach Bolivien, ganz einfach: Weil da mein Zwischenseminar war.
Alleine: Naja, weil Anne krank war und nicht reisen konnte.


So stieg ich dann also alleine in den Bus von Arequipa nach La Paz. Die erste kleine Hürde: der Grenzübergang von Peru nach Bolivien. Ziemlich unübersichtlich und bürokratisch. Zuerst aus Peru ausreisen, dann zu Fuß über eine kleine Brücke gehen um dann in Bolivien einreisen zu können. Trotzdem war das im Endeffekt kein Problem und meine Fahrt ging dann noch 3 Stunden weiter nach La Paz. Dort angekommen hatte ich dann ein etwas größeres Problem, denn das Zwischenseminar war nicht in La Paz sondern in der Hauptstadt Boliviens, in Sucre. Und da musste ich am nächsten Tag auch schon sein. Eigentlich kein Problem, habe ich mir gedacht, von so einer riesen Stadt wie La Paz werden doch wohl einige Busse in die Hauptstadt fahren, die auch gar nicht mal so weit weg ist (eine Nachtfahrt, also ungefähr 12 Stunden). Doch es gab gar nicht einmal so viele flotas, die nach Sucre fahren. Glücklicherweise habe ich dann aber noch den letzen Platz in einem Bus cama, also Schlafbus, bekommen und konnte dann abends los, sodass ich am nächsten Morgen dort war. Leider aber schon um 7 Uhr … Was tu ich nur so lang alleine, wo kann ich meine Sachen abstellen, wo duschen, ich bin ja schließlich schon fast 2 Tage unterwegs … ? Da habe ich gar nicht so lange überlegt und mal schnell zwei andere Freiwillige, die schon ein paar Tage zuvor in Sucre verbracht haben, aus dem Bett geklingelt und mich zu ihnen ins Hostel eingeladen ;) (Danke nochmal!).
Danach lief alles ganz nach Plan, gegen Mittag sind wir dann in das Haus, in dem das Zwischenseminar stattfand.

Erst einmal war es toll wieder mal ganz viele Deutsche um sich herum zu haben, die einfach verstehen, wie ich mich fühle und wie es mir geht. Und dann natürlich die Freiwilligen wieder zu treffen, die ich auf den Vorbereitungsseminaren schon kennengelernt habe. Insgesamt waren wir dann also 26 Freiwillige und 3 Teamer, die unser Seminar geleitet haben.
Wir hatten Zeit unser letztes halbes Jahr zu reflektieren, Lösungen für unsere Probleme zu suchen und uns zu überlegen, wie das nächste halbe Jahr weiter gehen soll.
Ich fand es erschreckend, dass viele Freiwillige richtig schlimme Probleme haben. So ist mir für mich noch einmal bewusst geworden wie wohl ich mich hier in Peru fühle, dass ich froh sein kann, eine so nette Gastfamilie zu haben und in der Arbeit so respektiert zu werden.
Was für mich außerdem auf diesem Zwischenseminar sehr wichtig war, war, mich mit anderen auszutauschen. Mit anderen Freiwilligen, die einen zum einen sehr gut verstehen, zum anderen aber doch eine etwas neutralere Sicht auf das Projekt haben. Hierzu hatten wir vor allem am vorletzten Tag des Seminars die Gelegenheit. Denn wir haben noch eine kleine Wanderung in ein super schönes Tal mit Wasserfällen gemacht und so genügend Zeit mit den anderen zu sprechen. Doch auch so hatten wir während des ganzen Seminares sehr viel Spaß alle zusammen, wir haben Abends zusammen gespielt, einen Grillabend gemacht, waren in einer Karaoke-Bar …


So habe ich für mich das Zwischenseminar mit vielen positiven Eindrücken und vielen neuen Begegnungen wieder in Richtung Arequipa verlassen – dieses Mal nicht allein. Denn ich bin mit zwei anderen Freiwilligen noch einen Tag in La Paz geblieben – zum Einkaufen. „Dank“ Inflation ist in Bolivien nämlich nochmal alles um einiges günstiger als in Peru.
Und auch von La Paz nach Arequipa war ich dieses Mal, dank meiner neuen Bekanntschaften vom Seminar, zum Glück nicht mehr alleine.
Trotzdem, dass es mir super gut tat, mal wieder unter anderen Freiwilligen und Deutschen zu sein, habe ich mich dann am Ende aber doch auch riesig darauf gefreut wieder nach Hause zu kommen.

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