Donnerstag, 10. Januar 2013

Weihnachten in Peru und der Besuch meiner Familie


In der letzten Zeit ist bei mir unglaublich viel passiert und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Aber am besten da, wo mein letzter Blogeintrag aufgehört hat:
An Heiligabend morgens um halb 11 war ich (eine  halbe Stunde zu spät, dank peruanischer Unpünktlichkeit, die auch an den Taxifahrern hier oft nicht vorbeikommt) am Flughafen und habe meine Familie nach 5,5 Monaten endlich wieder in die Arme schließen können.


Nachdem wir dann abends noch ganz traditionell in der Kirche waren und Bescherung bei kapp 25°C hatten, haben in den folgenden Tagen meine Eltern und mein Bruder dann selbst ein bisschen die Stadt erkundet während ich Weihnachten in meiner Gastfamilie verbracht habe.

Ja, wie wird nun Weihnachten in Peru gefeiert?
  •           Mit einem großen Essen mit der ganzen Familie an Heiligabend
  •           Mit dem aus Deutschland „importierten“ Würfel-Wichteln
  •           Und dem Hund im Weihnachtsmannkostüm
  •           In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um 00.00 Uhr
  •           Fast wie Silvester in Deutschland; mit vielen Raketen und Feuerwerken und einer Umarmung und den besten Wünschen für jeden um Mitternacht
  •           Mit viel Panetón (peruanisches Weihnachtsgebäck, ähnlich einem Hefeteig mit getrockneten Früchten)
  •           Mit nochmal einem großen Mittagessen am ersten Weihnachtsfeiertag, wieder mit der ganzen Familie
  •           Bei Sonnenschein im kurzen T-Shirt

Das und vieles mehr war bei mir dieses Jahr Weihnachten. Ganz anders aber trotzdem sehr schön! Und dass meine Familie in meiner Nähe war hat mich auch riesig gefreut.

Kurz nach Weihnachten ging dann die Zeit los, in der ich mit meinen Eltern und meinem Bruder ein kleines bisschen von Peru erkunden konnte.
Zuerst einmal habe ich ihnen aber natürlich meine Arbeitsstellen gezeigt und meiner Gastfamilie vorgestellt. Mit vielen neuen Eindrücken und einer Vorstellung was ich hier seit einen halben Jahr arbeite und wie ich hier lebe ging es dann los.

Unser erster Stopp war der Cañón del Colca. Da auch Dennys noch nie dort war hat er uns auf unserer dreitägigen Wandertour begleitet. Meine Eindrücke waren fast dieselben wie beim ersten Mal (Blogeintrag vom September) – es war wunderschön und auch dem Rest hat es sehr gut gefallen. 


Alle 5 sind wir gut oben angekommen
Danach ging es dann für uns 4 weiter nach Puno, wo wir Silvester (auf Grund von einer langen Fahrt und unserem ziemlich „straffen“ Zeitplan im Bett) verbracht haben, und eine Tour auf die Inseln des Titicacasees gemacht haben. Auch hier haben meine Eltern großteils meine Eindrücke, die ich von meinem ersten Besuch in Puno hatte, geteilt (Blogeintrag vom November). 

Auf einer Insel im Titicacasee mit unserer Gastmama für eine Nacht
Von Puno aus fuhren wir dann weiter nach Cusco – auch für mich noch eine unbekannte Stadt. In Cusco selbst haben wir uns dann die Stadt ein bisschen angeschaut - das Stadtbild hier ist absolut nicht zu vergleichen mit Puno oder Arequipa oder Lima oder oder, jede Stadt hat hier etwas einzigartiges - und haben uns dann auch schon auf ein Highlight unserer Reise gefreut: dem Besuch von Machu Picchu, einem der 7 neuen Weltwunder.
Es war fantastisch die alte Inkastätte von oben zu sehen. In welcher Lage sich die Menschen damals ihren Ort erbaut haben: 4 Tage Fußmarsch bis in die Inkahauptstadt nach Cusco, inmitten den Bergen der Anden und zugleich hatte ich das Gefühl schon fast im Regenwald zu sein, von einen Fluss in U-Form umschlungen – einfach unglaublich. 



Bei unserer Weiterreise hat sich dann ein kleines Problem ergeben. Ursprünglich wollten wir im Nachtbus von Cusco nach Ica, an die Pazifikküste, fahren. Nachdem wir dann aber kurz vorher erfahren haben, dass die Busse gut 20 Stunden brauchen, haben wir uns kurzfristig einen Flug nach Lima gegönnt und sind dann von dort aus noch 4 Stunden im Bus nach Ica gefahren, was im Endeffekt deutlich entspannter war. So konnten wir den Tag, den wir in Ica eingeplant haben, auch nutzen und genießen. In der Nähe von Ica, aber doch mitten in der Wüste, liegt ein kleines Dorf: Huacachina. Mitten in vielen Sanddünen eingebettet gibt es dort einen kleinen See, einige grüne Palmen und andere Pflanzen, und eine ganze Menge an Hostels und Hotels. In einem davon haben wir dann eine Nacht verbracht bevor wir am nächsten Morgen losgezogen sind zu einer Buggy-Tour durch die Dünen mit Sandboarden (ein klitzekleiner Ersatz zum Snowboarden, das mir dieses Jahr ja leider nicht möglich sein wird).



Das war dann leider auch schon der Abschluss unserer Reise. Und jetzt sind meine Eltern und mein Bruder auch schon wieder weg… Zusammen haben wir eine wunderschöne Zeit verbracht, die aber auch sehr sehr schnell zu Ende ging.


Doch schon in 2 Tagen geht es für mich weiter. Anne und ich reisen nach Sucre, Bolivien zu unserem Zwischenseminar um uns dort mit anderen Freiwilligen aus Peru und Bolivien auszutauschen. Dort werden wir uns dann auch wieder mit einigen Freiwilligen von unseren Vorbereitungsseminaren wieder treffen.