Vorletzten Sonntag war Muttertag. Und der
wird hier in Peru so richtig groß gefeiert. Schon vor mehr als 3 Wochen haben
die Vorbereitungen angefangen. Auf den Straßen waren Banner zu sehen, auf denen
den Mamas Perus alles Gute gewünscht wurde, in den Läden gab es Luftballons,
Karten, Tüten und viele andere Geschenke zu kaufen und in den Schulen haben
sich die Lehrer und Kinder auf den großen Tag der Mama vorbereitet.
In Villa Independiente sowie in so
ziemlich allen anderen Schulen auch, gab es eine Muttertagsfeier in der Schule.
Die Kinder haben mit einem Lehrer je klassenweise einen traditionellen Tanz
sowie mit dem Sportlehrer einen „Drill“ einstudiert.
Anne und ich haben mit den Schülern die
englischen Lieder, die sie schon kennen, vorbereitet.
Und am Donnerstag war es dann soweit. Der
große Tag war da, die traditionelle Kleidung für die Tänze der Kinder
ausgeliehen und die Schule geputzt und schön dekoriert – alles für die Mütter
der Kinder.
Alle Mütter, die Zeit hatten und nicht
arbeiten mussten, kamen mehr oder weniger pünktlich um 10 Uhr in die Schule und
dann ging es auch schon los. Die Kinder, die einen „offiziellen Posten“ in der
Schule haben (wie zum Beispiel Schulpolizei, Rotes Kreuz usw. – Posten, wie es
an deutschen Schulen einen Klassensprecher, ein Tagebuchdienst etc. gibt)
mussten ihren Schwur leisten, für den extra ein Polizist an die Schule gekommen
ist.
Danach hieß es alle Kinder so schnell wie
möglich umzuziehen, damit die Vorführungen beginnen konnten.
Angefangen mit den Kleinsten aus dem
Kindergarten, über die 1. und 2. Klasse sowie die 3. und 4. Klasse, die jeweils
zusammen unterrichtet werden, bis zu den Großen aus der 5. Klasse und 6. Klasse
haben alle getanzt und eine tolle Vorführung geboten. Zwischendurch gab es dann ab und zu noch ein
kleines Muttertagsgedicht der Kinder für ihre Mütter.
Danach kam dann der „Drill“ des Sportlehrers und zum Abschluss haben die Kinder dann ihre englischen Lieder vorgetragen.
Alles in Allem war es echt ein schöner
Tag, die Kinder haben sich eine riesen Mühe gegeben und den Mütter haben die
Aufführungen ihrer Kinder gefallen.
Mit einem kleinen Geschenk in Form eines
Essens wurden die Mütter dann von den Lehrern und der Rektorin verabschiedet.
Am Freitag ging die Feier dann weiter –
in La Mansión. Dort unterrichte ich ja nicht an der Schule, gehe aber freitags immer in den Comedor. Normalerweise kochen die Mütter dort morgens, damit
ihre Kinder dann ein Mittagessen bekommen. Da aber an diesem Tag die
Muttertagsfeier in der Schule in La Mansión war konnten sie natürlich nicht
kochen. Kurzerhand wollten die Mütter den Comedor für diesen Tag dann schließen
– aber da hatten wir dann auch gleich eine andere, bessere Idee: Warum den
Comedor schließen, wenn doch auch Deisi (die Ernährungswissenschaftlierin) und
ich kochen könnten? (Anne war in der Schule mit eingespannt.) Gesagt,
getan. Mehr oder weniger gut vorbereitet haben wir uns am Freitagmorgen
getroffen und los ging es.
Gemüse schneiden, Hühnchen kochen und und
und. Am Ende kam dann ein leckeres Gericht dabei raus – Reis mit Hühnchen und
Gemüse in einer chinesischen Soße. Und ich muss echt sagen, das Essen war gut
und die Kinder haben schnell alles aufgegessen gehabt – obwohl das mit dem
Gemüse immer so eine Sache ist, genauso wie in Deutschland eben auch.
Unseren ersten Kochversuch für über 50
Kinder können wir also guten Gewissens als gelungen bezeichnen. Doch habe ich
auch echt bemerkt, dass es richtig anstrengend ist für so viele Kinder zu
kochen und die Mütter gehen dann nach dem Essen nicht etwa wie wir nach Hause,
nein, sie müssen dann auch noch alles spülen – ohne fließend Wasser
wohlbemerkt.
Und dann kam der Sonntag, der wirkliche
Muttertag, an dem alle bei ihren Familien sind, fast kein Verkehr auf der
Straße ist und jeder alle seine Bekannten, Freunde und Verwandte anruft, die
Mütter sind.
So haben auch wir den Tag mit der (Groß-)Familie
verbracht und hatten ein leckeres Mittagessen und einen netten
Nachmittag.
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